Slawische Nacht in Leipzig


Die Slawen in Leipzig wollen keine Kaffeekränzchen mehr.....

Ein Bericht von Marcel Biały





....sie wollen gemeinsam feiern und andere an ihrer Kultur teilhaben lassen. Wie gut das funktioniert und wie viel Spaß das machen kann haben sie uns nun schon zum dritten Mal bewiesen.

Nach der ersten Slawischen Nacht im November 2008 und dem Polnischen Abend im Frühling diesen Jahres war es letztes Wochenende Zeit für die zweite Slawische Nacht. Als ich gegen 19.30 Uhr letzten Samstag im Café Knicklicht, Dresdner Straße 79, eintraf, war der Saal bereits gut gefüllt. (Man bedenke: Viele Veranstaltungen haben damit zu kämpfen, dass erst gegen 23.00 Uhr die meisten Gäste eintrudeln!)

Gegen 20.00 Uhr wurde mit dem Kulturprogramm begonnen, was im Publikum großen Zuspruch fand. Gesangsgruppen der verschiedenen slawischen Länder gaben sich ein Stelldichein, es traten Solisten auf, die Klezmerband KLEZZKAVICE und der sagenhafte DJ ROLNIK ließen das Publikum bis spät in die Nacht tanzen.

Das Konzept dieser Veranstaltung ist meiner Meinung nach vor allem deshalb so überzeugend, weil Menschen verschiedenster Nationen und Altersgruppen miteinander in Kontakt kommen, miteinander feiern und Spaß haben: Bulgaren tanzen mit Polinnen, Polen machen Spanierinnen den Hof, der Großvater tanzt mit seiner Enkelin, der Deutsche säuft mit dem Slowaken...

Da ich selbst fast den ganzen Abend hinter der Bar gestanden habe, bin ich mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Im Großen und Ganzen haben sich alle Gäste begeistert über diese Veranstaltung geäußert, die einzig negative Sache die ich gehört habe war, dass der Saal zu klein für dieses Fest sei.

Bei dieser insgesamt durchweg als positiv zu bewertenden Resonanz stellt sich mir die Frage, warum ein gewisser polnischer Verein die finanzielle Unterstützung für dieses Fest der slawischen Völker im letzten Moment zurückgezogen hat und manche Leute, scheinbare Partymuffel, die anderen keinen Spaß gönnen, nichts besseres zu tun haben, als den Veranstaltern mitten in der Nacht die GEMA auf den Hals zu hetzen. Zum Glück war ja alles im Bezug auf die GEMA schon im Nutzungsvertrag für das Knicklicht geregelt worden, so dass dieser Angriff auf die Feier erfolglos blieb.

Hiermit möchte ich den Veranstaltern, vor allem dem KLUB SLOWANSKI, sowie den vielen Helfern und Mitwirkenden an der zweiten Slawischen Nacht meinen Dank aussprechen. Ihr habt es geschafft, die Slawen verschiedener Volksgruppen, alt und jung zusammenzubringen und gemeinsam Spaß haben zu lassen. Ich freue mich schon auf die kommenden slawischen Nächte und eventuelle andere kulturelle Veranstaltungen!

Marcel Biały